Ausgewählter Beitrag
... ich wäre gern Nachbar eines Fußball-Weltstars ...
Wie wir wissen, leben alte Menschen, zumal wenn sie verblendet sind, sehr stark in der Vergangenheit, manche sogar nahezu ausschließlich in der Zeit vor 1945. Damals hatten viele von ihnen ja geglaubt, diese Phase würde 1000 Jahre dauern. Und irgendwie sind manche gedanklich in dieser Zeit stecken geblieben.
Ein alter Mensch mit einer derartig eingeschränkten Wahrnehmung ist wirklich zu bedauern. Auf ihn trifft ein Zitat zu, das ich auf Twitter gefunden habe: Wenn jemand tot ist, weiß er nicht, dass er tot ist. Die Hinterbliebenen jedoch wissen es natürlich und sind in der Regel darüber sehr traurig. Ähnlich verhält es sich mit der Dummheit. Auch hier weiß der Betroffene nicht, dass er dumm ist. Ganz im Gegenteil: Oft glaubt dieser sogar, seine Dummheit sei der Normalfall. Aber das Umfeld, also die Menschen, die mit dem Dummkopf zu tun haben (müssen), wissen sehr wohl, wie es um ihn steht.
Insgesamt finde ich es ja gut, dass in unserer offenen Gesellschaft auch senile Tölpel in Parteien aktiv sein dürfen. Das wäre zu jener Zeit jedenfalls nicht möglich gewesen, an die sich unser besagter alter Mann wahrscheinlich erinnert, wenn er von Nachbarschaften spricht, die man nicht gern habe. Und dass wir heute mit so vielen unterschiedlichen Menschen in friedlicher und bereichernder Nachbarschaft leben dürfen, darüber bin ich unendlich glücklich, froh und erleichtert. Das ist ein krasser Gegensatz zu jener Zeit, als die Verblendeten froh waren, wenn Sie neben den Schergen des Krieges wohnen durften.
Ich wäre jedenfalls unendlich stolz, wenn ein Weltklassefußballer neben mir wohnen würde. Pochenden Herzens würde ich ihm begegnen und mich ungemein freuen, dass ich neben ihm leben darf. Ich müsste mich sehr zusammenreißen, es nicht in alle Welt hinauszuposaunen, so froh würde mich das machen.
In Grund und Boden aber möchte ich vor Scham versinken, wenn ich solch abstruses Zeug über ungewünschte Nachbarschaften in deutscher Sprache lesen und hören muss. Derartige Auffassungen, die ein Mensch, dem der Blick für die Realität offenbar völlig verloren gegangen ist, sind einfach nicht mehr zeitgemäß, wie alle Relikte aus der Zeit des Nationalsozialismus. Und ganz nebenbei: Bevor ich neben einem derartig unverbesserlichen Alten wohnen müsste, der sein furchtbares Gedankengut ungestraft verbreiten darf, würde ich lieber wohnsitz- und wohnungslos unter einer Brücke leben. Dann könnte ich wenigstens ungehindert kotzen, wenn ich von solcher Gesinnung höre. Einer Denkungsart, die mich an Gauleiter erinnert ...
Josch 02.06.2016, 15.30
Jeden Satz, jeden Gedanken dieses Artikel unterschreibe auch ich voll und ganz. Eine Kleinigkeit möchte ich noch hinzufügen: Neben all dem Obengenannten macht die Nachbarschaft eines Weltstars auch die Tatsache sexy, dass es sich dabei bestimmt um ein sehr nobles Wohnviertel handeln müsste.
vom 04.06.2016, 12.23
... vielen Dank für Ihren Kommentar, der mit sehr gut gefällt. Was das wohl für Menschen in noblen Wohnvierteln sein mögen, die keine Superstars neben sich vertragen? Wahrscheinlich Kleingeister, die neidisch oder eifersüchtig oder narzisstisch sind...