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Über die Freundschaft (1)

Freundschaft kann Leben verlängern

Verschiedene Studien zum Thema Freundschaft belegen, dass Vertrautheitsbeziehungen das Leben bei Frauen um vier, bei Männern sogar um fünf Jahre verlängern.

Wer sich bei einer Freundin oder einem Freund den Frust und den Stress von der Seele reden kann, der profitiert in allen Bereichen davon.



Wer Sorgen, Ängste und Stress mit sich herumschleppen muss, raucht mehr, isst zu viel und zu ungesund, greift schneller zu Drogen und favorisiert einen eher passiven Lebensstil, geprägt von hohem Fernsehkonsum und Rückzug in die Einsamkeit, letztendlich isoliert er sich selbst (vgl. Hoffman, Edward: Durch dick und dünn: Freunde für alle Jahreszeiten, in: Psychologie heute. Jahrgang 37, Heft 5/2010).

 

Ein echter Freund will, dass es mir gut geht

Freundschaften sind für unser seelisches und sogar leibliches Wohlbefinden von unschätzbarer Bedeutung. Wer noch im Alter echte Freunde hat, wird seltener krank und hat zum Beispiel – wie Studien belegen – weniger Probleme mit Bluthochdruck.

In vielen sozialen und kulturellen Bereichen konnten die Bedeutung und Wirkung von Freundschaften nachgewiesen werden: Das Vorhandensein einer vertrauten Beziehung bei Teenagern vermindert zum Beispiel deren Risiko für Drogenmissbrauch und Depression dramatisch, ebenso riskantes sexuelles Verhalten bei jungen Männern. Überhaupt konnte nachgewiesen werden, dass eine Freundin oder ein Freund alle Formen riskanten und selbstzerstörerischen Verhaltens reduziert. Ein Mensch fühlt mit uns, er kennt unsere persönlichen Eigenheiten, Schwächen und Stärken, und er will und wünscht mir, dass es mir gut geht.

Einen Freund zu haben, der zu mir steht, obwohl er meine Fehler und Schwächen kennt, über die er sich vielleicht sogar oft ärgert, verleiht mir Stärke und Kraft. Oder sind es etwa gerade diese Eigenarten, die das Salz in einer Freundschaft ausmachen? Jedenfalls ist ein Freund ein Mensch, der meine Fehler und Macken kennt und der mich trotzdem mag und zu mir steht. Aber es sind nicht nur die Fehler und Macken, die den Wert einer Freundschaft erhöhen, sondern generell die positive Einstellung meines Freund zu mir. Einem Freund ist an meinem Glück gelegen. Nicht nur deswegen ist ein Freund ein unschätzbares Geschenk, ein Glückspotenzial.

 

Mit einem Freund lebt es sich gesünder

Sich mit einem Freund in schwierigen Zeiten austauschen zu können, kann vielfach psychotherapeutische Hilfe ersetzen. Menschen, die einen oder mehrere Freunde haben, sind weniger einsam als andere. Sie entwickeln das Gefühl, gebraucht zu werden und zusammen mit dem Freund etwas Sinnvolles unternehmen, tun zu können. In echten Freundschaften sind die Menschen offen für Veränderung, sie wehren sich nicht gegen Kritik und lassen sich von ihren Freunden anregen und aufmuntern. Sogar Nachahmung beziehungsweise das Bemühen, es dem Freund gleichzutun, können in psychisch schwierigen Situationen hilfreich und konstruktiv sein. Jedenfalls können sie die krankmachende Situation verbessern und wesentlich verändern. Es darf dabei allerdings nicht übersehen werden, wie schwierig und belastend solche Situationen für eine Freundschaft sein können. Voraussetzung dafür, diese Phasen gemeinsam durchzustehen, sind die Eckpfeiler wahrer Freundschaft: Treue und bedingungsloses Vertrauen, wenngleich dies sehr stark idealisierte Forderungen an eine Freundschaft sein mögen. „Freundschaft erweist sich, wie in dem Märchen Der Sohn des Kaufmanns, als die die Menschen verwandelnde Kraft“, schreiben Hans-Joachim Eberhard u.a. in ihrer oben erwähnten Studie.

 

Als Pythagoras gefragt wurde, was ein Freund sei, antwortete er: „Ein zweites Ich.“

 

Aber Freundschaften verbessern nicht nur die psychische Gesundheit, auch das allgemeine Wohlbefinden ist deutlich höher. Die gesunde Lebensweise eines Freundes kann animierend und fördernd wirken. Vielfach treiben gute Freunde zusammen Sport oder sie sind im gleichen Verein aktiv. Selbst gesunde Ernährung spielt – zumal in Frauenfreundschaften – eine große Rolle. Gesunde Ernährung, gemeinsames Kochen, zusammen zum Essen zu gehen, in der Freizeit mit Dingen beschäftigt zu sein, die zu nichts zwingen, die freiwillig geschehen, zu denen man nicht verpflichtet ist, erhöht unsere Lebensqualität und verbessert ganz erheblich das Allgemeinbefinden. Natürlich kann eine Freundschaft nicht vor Herzinfarkt schützen oder chronische Krankheiten heilen, zumal diese oft durch eine individuelle Disposition oder durch lang anhaltenden beruflichen Druck entstehen. Hinzukommt in diesem Fall oft noch eine gewisse Beratungsresistenz des Betroffenen und die Unfähigkeit, einem anderen Menschen bedingungslos zu vertrauen und sich mit seinen Ängsten und Sorgen zu öffnen.

Vielleicht gibt uns die „Zeit zwischen den Jahren“ Gelegenheit, wieder einmal über unsere Freunde und unsere Freundschaften nachzudenken.

Damit dies nicht ein singuläres Nachdenken oder Reflektieren bleibt, habe ich mich entschlossen, auf meinem Blog eine kleine „Freundschaftsserie“ zu starten.

Herzliche Grüße, josch pöllath

(c) Copyright Abbildung: Fotolia, dmitry_dmg


Josch 24.12.2017, 17.32

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